Weil es so schön ist: Eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten zur neuen Grundsteuer (BMF, 27.05.2024)

Weil es so schön ist: Eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten zur neuen Grundsteuer (BMF, 27.05.2024)

Zusammenfassung: Fragen und Antworten zur neuen Grundsteuer (BMF, 27.05.2024)

Die Reform der Grundsteuer tritt am 1. Januar 2025 in Kraft und basiert auf neuen Bewertungsregeln. Hier sind die wichtigsten Informationen:

1. Allgemeine Informationen zur Grundsteuer

  • Definition: Die Grundsteuer wird auf den Grundbesitz (Grundstücke, Gebäude, land- und forstwirtschaftliche Betriebe) erhoben. Sie wird von den Eigentümern gezahlt und kann bei Vermietung auf die Mieter umgelegt werden.
  • Bedeutung: Sie ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinden, die über 15 Mrd. Euro jährlich generiert und zur Finanzierung der kommunalen Infrastruktur verwendet wird.
  • Berechnung: Die Grundsteuer wird in drei Schritten berechnet: Wert des Grundbesitzes x Steuermesszahl x Hebesatz.
  • Grundsteuer C: Diese neue Steuerart wird auf baureife, aber unbebaute Grundstücke erhoben, um Spekulation zu verhindern und Anreize für die Bebauung zu schaffen.

2. Reform der Grundsteuer

  • Notwendigkeit der Reform: Das Bundesverfassungsgericht erklärte das alte System 2018 für verfassungswidrig, da es zu Ungleichbehandlungen führte. Eine Neuregelung war bis Ende 2019 erforderlich, die ab 2025 gilt.
  • Änderungen durch die Reform: Die Reform umfasst neue Bewertungsregeln, die Neubewertung des gesamten Grundbesitzes zum 1. Januar 2022 und die Einführung der Grundsteuer C. Die Steuermesszahl wird erheblich gesenkt, um die Wertsteigerungen seit 1935/1964 zu berücksichtigen.
  • Regionale Anpassungen: Einige Bundesländer haben eigene Modelle oder abweichende Steuermesszahlen eingeführt, während andere das Bundesmodell anwenden.

3. Steuererklärung und Bescheide

  • Neuer Grundsteuerwert: Die Neubewertung kann zu individuellen Belastungsverschiebungen führen, ohne das Gesamtaufkommen zu verändern.
  • Anpassung der Hebesätze: Die Gemeinden können ihre Hebesätze anpassen, um das Grundsteueraufkommen konstant zu halten.
  • Einsprüche und Änderungen: Einsprüche werden weiterhin bearbeitet. Änderungen am Grundbesitz müssen dem Finanzamt gemeldet werden.

4. Weitere Schritte

  • Grundsteuer ab 2025: Die ab 2025 zu zahlende Grundsteuer wird in einem neuen Bescheid der Gemeinde festgelegt, basierend auf den neuen Hebesätzen.
  • Langfristige Entwicklung: Die nächste Hauptfeststellung der Grundsteuerwerte erfolgt zum 1. Januar 2029, wobei Automatisierungen und begrenzte Mitwirkungspflichten der Eigentümer geplant sind.

5. Weitere Informationen

  • Detaillierte Informationen und Unterstützungen sind je nach Bundesland verfügbar. Die Reform zielt darauf ab, eine gerechte und verfassungskonforme Besteuerung zu gewährleisten und gleichzeitig die Verwaltung zu entlasten.

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Dokument „Fragen und Antworten zur neuen Grundsteuer“ des Bundesfinanzministeriums vom 27. Mai 2024.